Spurgestaltung (Gerade, Kurve)

Der Lenker hat so weit rechts zu fahren, dass weder Sachen noch Personen beschmutzt oder gefährdet werden. Besonders zu Fußgängern ist ein ausreichend großer Sicherheitsabstand notwendig (min. 1,5 m).

Der Prüfer achtet auf:

  • Blicktechnik
  • Tunnelblick
  • Richtungsblick
  • Richtige Blickführung und richtige Blicksprünge

Wahl des Fahrstreifens

Der Prüfer achtet auf die Wahl des richtigen Fahrstreifens unter Bedachtnahme der Straßen-, Verkehrs- und Sichtverhältnisse.

Bei diesem Punkt ist eine Mehrfachwertung möglich. Das heißt: Wenn Sie in unterschiedlichen Situationen den gleichen Fehler begehen, wird der Prüfer jeden dieser Fehler zählen.

Mögliche Fehler:

  • Falschen Fahrstreifen gewählt (z.B. Rechtsfahrordnung, Bodenmarkierungen, .....)
  • Befahren verbotener Fahrstreifen (z.B. Busspur)
  • Spätes Erkennen eines unbenützbaren Fahrstreifens (Parker, Bauarbeiten) 

Spur innerhalb des Fahrstreifens

Der Prüfer achtet auf die Wahl der Fahrspur unter Bedachtnahme der Fahrstreifenbreite, Fahrgeschwindigkeit, Seitenabstände, Fahrbahnbeschaffenheit und anderer Verkehrsteilnehmer.

Mögliche Fehler:

  • Zu weit rechts oder links
  • Nichtbeachten von schadhaften Fahrbahnstellen
  • Vor unübersichtlichen Kurven oder Kuppen nicht äußerst rechts
  • Nicht äußerst rechts bei schlechter Sicht
  • Nicht äußerst rechts beim Überholtwerden

Mehrzweckstreifen dürfen nur befahren werden, wenn Radfahrer nicht behindert werden und

  • Sonst nicht genügend Platz vorhanden ist oder
  • Richtungspfeile das Befahren vorschreiben

Vorsicht vor herabhängenden Ästen, die den Fahrzeugaufbau beschädigen könnten!

Vor dem Durchfahren von Kurven ist die Fahrgeschwindigkeit und der Getriebegang den jeweiligen Kurvenverhältnissen anzupassen. Durch rechtzeitiges Einsetzen der Motorbremswirkung und die Verwendung der Verlangsameranlage wird die Geschwindigkeit der Kurve angepasst. Zusätzlich kann ein kurzes Betätigen der Betriebsbremse erforderlich werden.
Kurze Kontrollblicke in den Rückblickspiegel helfen dem Lenker sein Fahrzeug sicher durch die Kurve zu lenken.
Kurven sollten möglichst gleichmäßig durchfahren werden. Der Fahrer beschleunigt erst wieder im Kurvenauslauf.

Der Lenker muss für das sichere Durchfahren von Kurven die folgenden Kriterien beurteilen:

  • Kurvenradius: Je geringer der Kurvenradius, desto größer die Fliehkraft. Besonders gefährlich sind Kurven deren Radius im Kurvenverlauf immer kleiner wird
  • Übersichtlichkeit: Vor und in unübersichtlichen Kurven muss besonders langsam und äußerst rechts gefahren werden. Wenn nötig den Gegenverkehr durch kurze Warnzeichen vorwarnen
  • Fahrbahnbreite: Bei zu geringer Fahrbahnbreite muss äußerst rechts und auf halbe Sicht gefahren werden
  • Fahrbahnzustand: Eine gute Bodenhaftung ist für sicheres Kurvenfahren sehr wichtig. Auf ungleich griffiger Fahrbahn kann es sehr leicht zum Ausbrechen des Fahrzeuges kommen. Verliert man an den Hinterrädern die Seitenführungskräfte kann es zum Schleudern, verliert man an den Vorderrädern die Seitenführungskräfte kann es zum Schieben des Fahrzeuges kommen
  • Querneigung und Schwerpunktlage: Starke Querneigung und hohe oder einseitige Schwerpunktlage kann es zum Kippen des Fahrzeuges führen. Auch durch ruckartiges Lenken oder Verrutschen der Ladung kann leicht es zum Kippen kommen
  • Fahrzeugart: Bei manchen Fahrzeugen (z. B. Anhänger mit Drehschemellenkung) ist die Kippgefahr in engen Kurven besonders groß

Spursicherheit, Blickverhalten

Bei Geradeausfahrt soll der Blick überwiegend in eine Entfernung, die ungefähr 10 bis 20 Sekunden Fahrzeit entspricht, gerichtet sein. Beim Kurvenfahren muss durch die richtige Blicktechnik eine "runde", der Kurvenkrümmung angepasste Fahrlinie ermöglicht werden.

Mögliche Fehler:

Geradeausfahrt:

  • Tunnelblick, Blick zu weit nach vorne / zu kurz, über längere Zeit
  • Anvisieren bzw. Orientierung am Gegenverkehr oder am Überholten, "mit Blick hängen bleiben"
  • Spurabweichung beim Blinken, Schalten, Schulterblick etc.
  • Keine gerade Fahrlinie (Pendeln)
  • Blick auf Schalthebel

Zusätzlich bei Kurvenfahrt:

  • Lenkkorrektur wegen zu kleinem Kurvenradius
  • Lenkkorrektur wegen zu großem Kurvenradius

Lenkradführung

Im Normalfall liegen beide Hände am Lenkrad. Der Prüfer achtet auf die richtige Haltung des Lenkrades, das Übergreifen in einer Kurve, das Zurückstellen der Lenkung zum Geradeausfahren durch Zurücklenken oder durch kontrolliertes Zurückgleiten des Lenkrades.

Mögliche Fehler:

  • Falsche Handhaltung am Lenkrad
  • Kein "rundes" Lenken (Korrekturen am Lenkrad sind meist Fehler bei der Spursicherheit)
  • Kein Übergreifen beim Kurvenfahren ("Melken", "Tellerwaschen")
  • Ohne Grund mit einer Hand lenken (z.B. Hand ständig am Schalthebel)
  • Keine Hand am Lenkrad