Teil C: Fahren im Verkehr

Die Prüfstrecke wird vom Fahrprüfer ausgewählt. Als Kandidat werden Sie einen Teil Ihrer Fahrt hinter dem Fahrzeug mit dem Fahrprüfer nachfahren, einen Teil voraus. Anweisungen des Prüfers (Links, Rechts, Stopp) bekommen Sie per Funk.

Es werden in die Prüfstrecke folgende Verkehrsräume einbezogen:

  • Verkehrsberuhigte Gebiete (ca. 30 km/h)
  • Ortsgebiet (50 km/h)
  • Freilandstraßen (über 50 km/h, Richtgeschwindigkeit 80 km/h)
  • Autobahnen, Autostraßen oder Schnellstraßen (mindestens 80 km/h, Richtgeschwindigkeit 100 km/h)

Es müssen mindestens drei der vier Verkehrsräume in jeder Prüfungsfahrt enthalten sein, der Schwerpunkt sollte auf Freilandstraßen liegen.

Der Kandidat muss sein Fahrzeug sicher und mit Rücksicht gegenüber den Partnern im Verkehr bewegen können. Diese Forderung geht weit über das „handling“, also die reine Handhabung, hinaus. Die richtige Bedienung des Fahrzeuges alleine reicht nicht aus, um den Kandidaten alleine ein Kraftfahrzeug lenken zu lassen. Bei der Prüfung ist die sichere Fahrzeugbedienung nur ein Teil der Kriterien, unter denen der Kandidat während der Prüfungsfahrt beurteilt wird.

Bitte beachten Sie zusätzlich zu den angeführten Punkten auch jene Hinweise, die für die Klasse B (und damit für alle Führerscheinklassen) gelten!

Sitzposition

Damit Sie Ihr Motorrad sicher lenken können, bildet Ihr Oberkörper von vorne gesehen eine Linie mit dem Motorrad. Eine aufrechte Sitzposition mit leicht angewinkelten Armen ist bequem, ausreichend große Kniewinkel verhindern, dass Ihre Beine bereits nach kurzen Strecken schmerzen.

Die für Sie bequemste Sitzposition zu finden ist einfach: Stehen Sie in den Fußrasten auf. Halten Sie den Lenker mit beiden Händen und setzen Sie sich auf die Sitzbank. Legen Sie die Knie an den Tank („Knieschluss“).

Ist Ihnen das Motorrad zu klein, sitzen Sie angespannt und verkrampft auf der Maschine. Bei einem engen Einbiegemanöver könnten Sie sich das Bein zwischen Tank und Lenker einklemmen. Die Durchblutung der Beine lässt nach, Sie fahren unkonzentriert und sind gefährdet.
Auch ein zu großes Motorrad ist gefährlich: Wenn Sie nicht mit beiden Beinen sicheren Halt am Boden haben, können Sie auf unebenen Stellen, bei Vertiefungen zum Wasserabfluss, … leicht umfallen.

Körperhaltung

Oberkörper in sich zusammengesunken (nicht mit Hohlkreuz sitzen), Arme und Hände locker. Finger liegen entspannt um den Griff, zwei Finger auf Kupplung und Bremse.

Beine und Füße locker, Knie leicht am Tank angelegt (nicht pressen). Absatz am Raster eingehängt, Zehen in der Nähe der Fußhebel.

Kopf angehoben – nicht auf die Armaturen oder knapp vor das Fahrzeug starren.

Sie sitzen gerade auf dem Motorrad, halten den Knieschluss und der Oberkörper bildet mit der Maschine eine Linie. Den Kopf nehmen Sie aus der Schräglage, sodass die Augen parallel zum Horizont bleiben. So können Sie auch in Doppelkurven oder Serpentinen im Spurstreifen weit voraus schauen.

Spiegeleinstellung

Horizont ca. 1/4 vom oberen Rand, eigene Arme gerade noch sichtbar.