Gefahrenstellen erkennen
Nur wenn Sie eine Gefahr schon erkennen, während sie entsteht, können Sie rechtzeitig die notwendigen Abwehrmaßnahmen einleiten. Dazu müssen Sie vorausschauend fahren und regelmäßig Blicksprünge in die „Vorinformationszone“ (10 bis 20 Sekunden vor dem Fahrzeug) machen.
Gefährliche und gefährdete Partner
Unfallträchtige Partner sind z. B.:
- Eilige Partner – sie halten sich oft nicht an Verkehrsvorschriften und machen Fahrfehler
- Unkonzentrierte Partner und Verkehrsteilnehmer mit nicht eindeutigem Verhalten
- Schwächere Partner, wie Kinder und alte Personen
- Verkehrsteilnehmer, die z.B. aufgrund der Länge oder der Breite ihres Fahrzeuges mehr Platz zum Manövrieren brauchen
- Ortsunkundige Fahrzeuglenker
Gefährliche Situationen
Es gibt Situationen, in denen auch ausgesprochen vernünftige Verkehrsteilnehmer leicht Fehler machen. Fallen Sie in solchen Situationen nicht auf Ihre Neugierde herein und rechnen Sie mit Partnern, die kurz „abwesend“ sind!
Gefährliche Situationen sind z. B.:
- Menschenmassen
- Gehobene Stimmung
- Zeitdruck
- Sensationelles
- Unklare Verkehrsabläufe
- Nebel
Gefährliche Stellen
Straßenstellen, an denen menschliches Versagen häufiger zu beobachten ist als an anderen Stellen.
Unfallträchtige Straßenstellen sind z. B.:
- Baustellen
- Kurven, Kuppen
- Kreuzungen, Querstellen
- Breite und „bunte“ Straßen (Schaufenster, Plakatwände, Leuchtreklamen, …)
- Rutschige Straßenstellen
- Hell-Dunkel-Stellen
- Tunnels
Gefährliche Zeiten
Das sind Zeiten, zu denen menschliches Versagen besonders häufig ist. Die Leistungsfähigkeit des Menschen hängt von der Tageszeit und der Wetterlage ab.
Gefährliche Zeiten sind z. B.:
- Vorabendlicher Berufsverkehr – viele Lenker sind nicht mehr so fit wie am Morgen
- Wochenendverkehr – so genannte „Sonntagsfahrer“ haben wenig Routine
- Ferienbeginn und -ende
- Föhnwetter sowie Tage mit hoher Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit
- Dunkelheit – die Sichtweite ist eingeschränkt, die geringere Verkehrsdichte verleitet zum schnelleren Fahren. Zudem sind vermehrt alkoholisierte, übermüdete oder durch Drogen oder Reizüberflutung von Discotheken beeinträchtigte Verkehrsteilnehmer unterwegs.
- Sonnenaufgang und Sonnenuntergang – die tief stehende Sonne kann plötzlich stark blenden
Frühling
- Auf weniger befahrenen Straßen und im Gebirge liegt noch Rollsplitt auf der Fahrbahn, vor allem an den Straßenrändern
- Bei zu frühem Wechseln auf Sommerreifen (je nach Bundesland und Seehöhe vor ca. Mitte April) kann es bei Wintereinbrüchen zu kritischen Situationen kommen: Es sind immer noch Schneefall, Raureif und Glatteis möglich
- Einspurige Fahrzeuge sind wieder unterwegs
- In der Blütezeit können Allergiker besonders unkonzentriert oder abgelenkt sein
- Wachsende Feldfrüchte können zu Sichtbehinderungen bei Kreuzungen im Freilandbereich führen
Sommer
- Auf den Transitstrecken herrscht starker Verkehr, bei Verkehrsüberlastung werden oft Auffahrunfälle verursacht
- Urlaubsreisende sind mitunter mit ihren Gedanken auch bereits am Urlaubsort und daher unkonzentriert unterwegs
- Überbreite landwirtschaftliche Fahrzeuge können den Verkehr behindern
- Große Hitze führt zu Hitzeflimmern über der Fahrbahn, dadurch entstehen optische Täuschungen
- Bei Gewittern und Platzregen kann die Griffigkeit der Fahrbahn besonders plötzlich und überraschend wechseln, außerdem kann die Fahrbahn durch heftige Regenfälle überflutet werden
Herbst
- Oft ist die Fahrbahn durch Nebel, Laub oder Verschmutzungen unerwartet rutschig
- Höhere Unfallgefahr durch plötzlich verkürzte Sichtweite bei Nebelbänken
- Im Spätherbst müssen Sie an schattigen und dem Wind ausgesetzten („exponierten“) Stellen wie auf Brücken oder Fahrbahnkuppen mit frühzeitiger Glatteisbildung rechnen
Winter
- Schneeglatte Fahrbahnen
- Glatteis auf den Fahrbahnen
- Schneeverwehungen – neben einer Sichtbehinderung können Schneewächten die Weiterfahrt verhindern, wenn Ihr Fahrzeug stecken bleibt