Ebene, Steigung, Gefälle
Anfahrsicherheit
Der Kandidat muss durch rasches Finden des Haltepunktes des Kupplungspedals ruckfrei mit dosiertem Gas anfahren. Er darf dabei die Kupplung nicht unnötig lange schleifen lassen. Bergauf darf das Fahrzeug kaum merkbar zurückrollen. Das Anfahren mit Handbremse kann vom Prüfer angeordnet werden.
Mögliche Fehler:
- Motor abwürgen
- Falsche Kupplungsbetätigung
- Wegfahren mit versehentlich angezogener Feststellbremse
- Zurückrollen beim Anfahren in einer Steigung
Gangwahl
Am wirtschaftlichsten beschleunigt der Motor bei 3/4 Gas bis Vollgas im niedrigen Drehzahlbereich. Die optimale Motordrehzahl liegt bei einer Drehzahl zwischen 1000 U/min und 2000 U/min (Diesel) bzw. 1500 U/min bis 2500 U/min (Benzin). Schädlich ist es, wenn das Fahrzeug beim Unterschreiten der Leerlaufdrehzahl zu ruckeln beginnt. Erst wenn trotz 3/4 Gas bis Vollgas die Geschwindigkeit weiter absinkt, müssen Sie zurückschalten.
Beim Anfahren aus dem Stillstand können Sie schon nach einer Fahrzeuglänge in den 2. Gang schalten.
Wenn es die Verkehrssicherheit erfordert (beim Überholen, beim Einfädeln in den Verkehr auf der Autobahn, …) nutzen Sie die Drehzahlreserven des Motors aus. Schalten Sie aber nicht einfach in den nächsten Gang, sondern in den am Besten geeigneten Gang: Überspringen Sie Gänge!
Konstante Geschwindigkeiten fahren Sie im höchstmöglichen Gang. Bei vielen Fahrzeugen können Sie ab 50 bis 60 km/h im höchsten Gang fahren und so Kraftstoff und Lärm sparen. Wenn Sie kurzfristig beschleunigen müssen, schalten Sie einfach einen oder zwei Gänge zurück.
So sparen Sie nicht nur Sprit, sondern auch Lärm! 32 Fahrzeuge, deren Motor mit je 2000 Umdrehungen läuft, machen nicht mehr Lärm als ein einziges Fahrzeug, dessen Motor mit einer Drehzahl von 4000 Umdrehungen pro Minute läuft.
Auf rutschiger Fahrbahn müssen Sie nach dem Zurückschalten besonders gefühlvoll einkuppeln, evtl. auch etwas Vorgas geben.
Die Kriterien bei der Fahrprüfung:
- Exakte Führung des Schalthebels. Handstellung beachten!
- Selbstständige Wahl des zweckmäßigsten Ganges
- Erkennen der Schaltzeitpunkte entsprechend der Situation
Mögliche Fehler:
- Zu niedriger Gang
- Zu hoher Gang
- Motor absterben
- Ständiges Bremsen mit Betriebsbremse beim Bergabfahren
- Grundlos ohne Gang/ausgekuppelt
Nebenhandlungen
Bewertet werden das rasche Auffinden und die richtige Betätigung von Licht, Wischer, Heizung, Fensterheber, etc., und ob das Einschalten einer Einrichtung erforderlich ist.
Mögliche Fehler:
- Ein-/Ausschalten erforderlich (Dunkelheit, Nebel, Regen, angelaufene Scheiben etc.):
- Keine Reaktion bzw. Bedieneinrichtung nicht gefunden
- Betätigen der Bedienungseinrichtung:
- Suchen der Bedienungseinrichtung
- Lenkbewegung bei Bedienung
- Zu langes Wegschauen von der Fahrbahn, Beeinträchtigung der Verkehrsbeobachtung
Abstellen und Sichern
Bewertet werden alle Handlungen zum sicheren Abstellen und Verlassen des Fahrzeuges.
Mögliche Fehler:
- Kein Anzeigen oder zu spätes Anzeigen beim Ein- oder Ausfahren in die oder aus der Parkposition
- Nicht geeignete Parkposition (nicht verkehrsgerecht, Ausstieg nicht möglich)
- Unkontrolliertes An- oder Überfahren des Randsteins
- Motor durch Auslassen der Kupplung bei eingelegtem Gang abstellen
- Fahrzeug nicht korrekt absichern (Gang, Feststellbremse)
- Aussteigen ohne Blick nach hinten
- Bei längerem Anhalten (Bahnübergang, Baustelle, usw.) Erfordernis zum Abstellen nicht erkannt