Ankuppeln des Anhängers
Der Kandidat muss den Anhänger richtig ankuppeln.
Beurteilt wird:
- Die beim Ankuppeln notwendigen Handlungen
- Handlungen in der richtigen Reihenfolge
Ankuppeln des Anhängers bei einer Zweileitungsbremsanlage
Die Zugmaschine und der Anhänger sind über zwei Druckluftschläuche miteinander verbunden. Der Kompressor pumpt während der Fahrt, aber auch während des Bremsvorgangs stets Druckluft über die rote Vorratsleitung über das Anhänger-Bremsventil in den Vorratsbehälter des Anhängers.
Die gelbe Bremssteuerleitung führt zum Anhänger-Bremsventil. Beim Bremsen wird die Bremssteuerleitung vom Anhänger-Steuerventil der Zugmaschine belüftet. Das Anhänger-Bremsventil erkennt den Druckaufbau und leitet seinerseits die Bremsung des Anhängers ein.
Diese Druckanstieg-Steuerung erfolgt rascher als die Druckabfall-Steuerung der Einleitungsbremse, die Bremse spricht daher früher an.
Ein Abkuppeln oder Abreißen der Vorratsleitung hat zur Folge, dass der Anhänger schlagartig eingebremst wird. Reißt während der Fahrt die Bremssteuerleitung, wird bei der nächsten Betätigung der Betriebsbremse ein Abreißen der Vorratsleitung „vorgetäuscht“ und der Anhänger dadurch gebremst.
Haben Sie versehentlich die beiden Druckluftleitungen vertauscht, können Sie nicht wegfahren: Der Steuerdruck der Feststellbremse füllt über die rote Vorratsleitung den Anhängervorrat auf, der Vorratsdruck der Zugmaschine liegt gleichzeitig als Bremssteuerdruck am Anhänger-Bremsventil an und bremst den Anhänger voll.
Wenn Sie die Feststellbremse der Zugmaschine öffnen, wird die Bremssteuerleitung drucklos – da diese aber am Anhänger-Bremsventil als Vorratsleitung anliegt, wird sofort die Abreiß-Sicherung aktiviert und der Anhänger „doppelt“ voll gebremst.
- Rundgangkontrolle beim Anhänger (Reifen, Aufbau, gesetzlich erforderliche Ausstattung und Ausrüstung)
- Ein Einweiser darf nicht zwischen den Fahrzeugen stehen
- Mit dem Traktor zum Anhänger fahren, Abstand ca. ein Meter
- Höheneinstellung der Anhängerdeichsel fixieren
- Mit der Zugmaschine zurückschieben, Deichsel mit dem Nagel fixieren.
Bei selbsttätig schließenden Anhängekupplungen warten Sie, bis der Bolzen einrastet. Prüfen Sie die Sicherung.
- Der Anhänger ist voll gebremst, da die rote Vorratsleitung drucklos ist. Schließen Sie zuerst die gelbe Bremssteuerleitung an. Der Bremssteuerdruck der Feststellbremse der Zugmaschine wird aufgebaut und das Anhänger-Bremsventil „bremst jetzt doppelt“.
Dann erst schließen Sie die rote Vorratsleitung an, der Anhänger bleibt weiter eingebremst. - Vorratsbehälter des Anhängers bei angezogener Feststellbremse aufpumpen, bis der Druckregler abbläst
- Stromkabel anschließen
- Bremskraftregler einstellen
- Anhängerstützen oder Deichselhöheneinstellung lösen, Unterlegkeil(e) entfernen, Feststellbremse des Anhängers öffnen
- Funktionskontrolle der Beleuchtungs- und Signaleinrichtung
- Funktionskontrolle der Bremsanlage (Dichtheit, Nachstellnotwendigkeit, Bremswirkung)
Dichtheitsprobe des Vorratsteils
- Ist der Vorratsteil komplett über die Entwässerungsventile der Behälter entleert, können Sie die Füllleistung des Kompressors prüfen
- Druckluftanlage aufpumpen, bis der Druckregler abbläst
- Motor abstellen, kleinsten Gang einlegen und Handbremse lösen
- Wenn der Druckregler aufgehört hat abzublasen zehn Minuten warten. Der Vorratsdruck darf am Manometer im Traktor um höchstens zwei Prozent des Abschaltdrucks (ca. 0,2 bar) absinken
Dichtheitsprobe des Bremsteils
So prüfen Sie die Anlage vom Druckregler bis zu den Radbremszylindern: Bremspedal bei halbem Pedalweg verspreizen, in drei Minuten darf kein Druckverlust am Vorratsmanometer messbar sein.
Nachstellnotwendigkeit
- Der Weg der Kolbenstange der Bremszylinder darf beim Umschalten des Bremskraftreglers zwischen „Voll“ und „Lösen“ höchstens die Hälfte der Zylinderlänge betragen, bei Membranbremszylindern sind das nur zwei bis drei Zentimeter
- Der Winkel zwischen der Kolbenstange und dem Bremshebel darf voll eingebremst nicht kleiner als 90° sein
Kontrolle der Bremswirkung
Vorratsleitung abnehmen, ca. 0,5 m vorfahren:
- Bremskraftregler in der Stellung „Leer“: spürbare Bremswirkung
- Bremskraftregler in der Stellung „Voll“: Blockierende Räder
- Gleichmäßig lange Bremsspuren auf der Fahrbahn
- Gleichmäßige Schlupfspuren auf den Reifen (Zerrbildprobe)
Ankuppeln des Anhängers bei einer Einleitungsbremsanlage
Die Zugmaschine und der Anhänger sind über einen Druckluftschlauch miteinander verbunden. Während der Fahrt pumpt der Kompressor die Druckluft in den Vorratsbehälter des Anhängers. Wenn sich der Anhänger unbeabsichtigt vom Zugfahrzeug löst, wird die Leitung schlagartig drucklos. Das Anhänger-Bremsventil leitet eine Vollbremsung ein.
Beim Bremsen wird die Druckluftleitung durch das Anhänger-Steuerventil der Zugmaschine mehr oder weniger stark entlüftet. Das Anhänger-Bremsventil erkennt den Druckabfall und leitet eine mehr oder weniger starke Bremsung ein.
Nach dem Loslassen des Bremspedals oder dem Öffnen der Feststellbremse wird der Druckluftvorrat im Anhänger wieder aufgefüllt. Mehrmalige Bremsmanöver in kurzem zeitlichen Abstand führen daher zu starkem Druckverlust am Anhänger, der nicht ausgeglichen werden kann: Die Bremskraft des Anhängers sinkt ab und kann völlig verloren gehen.
- Rundgangkontrolle beim Anhänger (Reifen, Aufbau, gesetzlich erforderliche Ausstattung und Ausrüstung)
- Ein Einweiser darf nicht zwischen den Fahrzeugen stehen
- Mit dem Traktor zum Anhänger fahren, Abstand ca. 1 m
- Höheneinstellung der Anhängerdeichsel fixieren
- Mit der Zugmaschine zurückschieben, Deichsel mit dem Nagel fixieren.
Bei selbsttätig schließenden Anhängekupplungen warten Sie, bis der Bolzen einrastet. Prüfen Sie die Sicherung. - Druckluftschlauch und Stromkabel anschließen
- Bremskraftregler einstellen
- Zugmaschine mit Unterlegkeil(en) gegen Abrollen sichern, Feststellbremse lösen, Leerlauf einlegen
- Motor starten und Anhängervorrat auffüllen
- Anhängerstützen oder Deichselhöheneinstellung lösen, Unterlegkeil(e) entfernen, Feststellbremse des Anhängers öffnen
- Funktionskontrolle der Beleuchtungs- und Signaleinrichtung
- Funktionskontrolle der Bremsanlage (Dichtheit, Nachstellnotwendigkeit, Bremswirkung)
Dichtheitsprobe des Vorratsteils
- Ist der Vorratsteil komplett über die Entwässerungsventile der Behälter entleert, können Sie die Füllleistung des Kompressors prüfen
- Druckluftanlage aufpumpen, bis der Druckregler abbläst
- Motor abstellen, kleinsten Gang einlegen und Handbremse lösen
- Wenn der Druckregler aufgehört hat abzublasen zehn Minuten warten. Der Vorratsdruck darf am Manometer im Traktor um höchstens 2 Prozent des Abschaltdrucks (ca. 0,2 bar) absinken
Dichtheitsprobe des Bremsteils
So prüfen Sie die Anlage vom Druckregler bis zu den Radbremszylindern:
- Bremspedal bei halbem Pedalweg verspreizen
- Undichte Stellen suchen: Leitungen mit Seifenlauge einstreichen, auf Blasgeräusche achten
- Kontrolle der Dichtheit des Anhänger-Bremsventils Richtung Zugmaschine: Handballen auf den Kupplungskopf der Leitung pressen, beim Auslassen darf kein Druck entweichen
Nachstellnotwendigkeit
- Der Weg der Kolbenstange der Bremszylinder darf beim Umschalten des Bremskraftreglers zwischen „Voll“ und „Lösen“ höchstens die Hälfte der Zylinderlänge betragen, bei Membranbremszylindern sind das nur zwei bis drei Zentimeter
- Der Winkel zwischen der Kolbenstange und dem Bremshebel darf voll eingebremst nicht kleiner als 90° sein
Kontrolle der Bremswirkung
Druckluftleitung abnehmen, ca. 0,5 m vorfahren:
- Bremskraftreglers in der Stellung „Leer“: spürbare Bremswirkung
- Bremskraftregler in der Stellung „Voll“: Blockierende Räder
- Gleichmäßig lange Bremsspuren auf der Fahrbahn
- Gleichmäßige Schlupfspuren auf den Reifen (Zerrbildprobe)